Titel: Was zeichne ich da eigentlich?
Autor & Zeichner: Josef Prestel
Broschiert: 104 Seiten
ISBN: 978-3-8482-1200-2
Preis: 9,95 €
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Pressebericht: Andreas Krebs in der Acher-Rench-Zeitung
Von lieblich süß bis bitter bös / „Was zeichne ich da eigentlich?" /
Musiker Josef Prestel ist fremd gegangen / Entstanden ist sein erstes Comicbuch
Ein halbes Jahr lang hat der Zusenhofener Josef Prestel sein Piano vernachlässigt und stattdessen fast täglich Comic und Cartoons getextet und gezeichnet. Eine Auswahl hat er nun als Buch herausgegeben. Das ist nicht nur lustig.
In Josef Prestels Comicbuch „Was zeichne ich da eigentlich?" begegnet der Leser gross-mauligen Möchtegernhelden („Ich fühle mich wie Charles Darwin und Alexander von Humboldt zusammen"), ausgewiesenen Dumpfbacken („Sie sagten doch, die Kaffeemaschine sei vollautomatisch... Dabei muss man hier einen Knopf drücken") und grünbefrackten Pinguinen („Grün wählen hilft die Polkappen retten!").
Bei den mitunter gesellschaftskritischen Comicstrips und Cartoons wird der Leser immer wieder mit menschlichem Fehl und Tadel konfrontiert – und so auch mit der eigenen Unvollkommenheit.
In „Polnische Putzhilfe" etwa stilisiert Prestel Vorurteile - da schimpft der Hausherr mit der Putzfrau: „Frau Doktor, da sind noch Spinnweben unter dem Pult. Ich frage mich, was ihr in Polen auf der Universität eigentlich lernt."
„Das war Knochenarbeit"
Innerhalb eines halben Jahres sind zwei Ordner voller Comics und Cartoons entstanden; etwa 20 Prozent davon haben es ins Buch geschafft. „Wahrscheinlich sind die besten Gags noch in den Ordnern", meint Prestel. Er wundere sich manchmal selber, woher die Ideen kommen, erzählt er. Inspiration finde er im Internet und wenn er Klavierübungen macht und gleichzeitig im TV Naturdokumentationen oder amerikanische Sitcoms schaut. Dort schnappe er gelegentlich einen kurzen Dialog auf, zwei, drei Sätze nur, die er dann weiterspinne. So seien einige der längeren Comic entstanden. „Das ist richtige Knochenarbeit. Bis ich die passenden Sätze gefunden habe, bin ich wochenlang dran gesessen."
Wer zu spät kommt, stirbt aus
Das Zeichnen gehe wesentlich schneller, so Prestel. Bewusst hat er die Cartoons weder ausgearbeitet noch mit Tusche ins Reine gebracht. „Es soll nicht zu perfekt sein", sagt er. Und: „Bleistiftzeichnungen sind individueller und persönlicher. Ausserdem hatte ich keine Zeit mehr. Ich musste zu einem Ende kommen, sonst hätte ich bald nichts mehr im Kühlschrank gehabt...".
Prestel soll ja nicht das Schicksal mit den von ihm geschaffenen Rotbauchhupfdohlen teilen. Diese stattlichen Vögel sind bei der Sintflut ausgestorben, weil sich die Letzte ihrer Art mit einem Drink im Liegestuhl flätzt und prompt die Abfahrt der Arche verpasst. Auf einem Floss im unendlichen Ozean treibend, schreibt sie einen letzten Brief: „Lieber Noah, ich hätte schwören können, Du sagtest: ‘Die Arche fährt nicht vor 20 Uhr los’!!!"